„Not macht erfinderisch“, dieses Sprichwort nahmen sich die Bauern im Bauland, um das Jahr 1660 sehr zu Herzen. Durch einen nasskalten und regnerischen Sommer drohte das Korn schon vor der Ernte zu verderben, um eine Hungersnot zu vermeiden wurde der Dinkel bereits, während der Milchreife, circa 14 Tage zu früh geerntet. Das nasse Getreide mit noch grünem Spelz wurde mithilfe einer Darre getrocknet und somit haltbar gemacht. Die Darre wird von unten mit Buchenholz beheizt, oberhalb befindet sich der Grünkern auf einer durchlöcherten Metallplatte. Durch ständiges wenden konnten alle Ähren gleichmäßig gedarrt werden. Zur Weiterverarbeitung wurde der Grünkern nun in die Mühle gebracht zum Entspeltzen und Vermahlen, doch es stellte sich heraus, dass man mit Grünkern kein vernünftiges Brot backen konnte im Vergleich zum ausgereiften Dinkel. Schnell fand sich eine Lösung des Problems, den der rauchige Geschmack des Grünkerns, der durch das Darren entsteht, eignete sich Prima als Suppeneinlage, Bratlinge und noch vielem mehr. Die Leute waren so begeistert, dass sie jedes Jahr ein Teil des Dinkels unreif ernten und daraus Grünkern herstellen. Aus einer ursprünglichen Notsituation entwickelte sich eine Tradition, die bis heute noch im Bauland weiterhin fortgeführt wird.
Seit April 2015 ist der Grünkern in die Liste der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) aufgenommen und wird als Fränkischer Grünkern aus Bauländer Spelz g.U. bezeichnet.
Jährlich ist die Vereinigung fränkischer Grünkernerzeuger e.V. auf der "Slow Food" Messe in Stuttgart vertreten, um den Leuten die Vielfalt des Grünkerns näher zu bringen.
Sie erhalten bei uns Grünkern ganz und Grünkernschrot